Sonntag, 21. Juni 2015

Reisebericht Bali - Teil II: Sunset Sala in Sudaji & Lemukih Waterfalls

Da zwei Wochen für Bali eigentlich nicht ganz ausreichen, ist es ziemlich schwierig, sich auf ein paar Orte zu beschränken. Für unsere Reise habe ich deshalb richtig gut recherchiert und mir für jeden Ort genau angeschaut, was man dort so machen kann und ob das wiederum zu unseren Plänen und unserem Reise-Stil passt: Ein guter Mix aus Chillen und Abenteuer mit der Möglichkeit, viel gutes Essen abzubekommen :)

Über Airbnb bin ich auf folgendes Ferienhaus gestoßen: Sunset Sala in Sudaji.
Sofort hat mich die isolierte Lage am Fuße des Berges angesprochen. Als ich mich dann informieren wollte, wurde schnell klar, dass das kleine Bergdorf Sudaji kein Touristenort ist und eingebettet in Reisfelder, Wald und sonst gar nichts mitten im Nirgendwo im Norden Balis liegt.
Dass es dort kein Internet, kein Warmwasser und nur Solarstrom geben sollte, hat mich zunächst ein bisschen zögerlich gemacht, klang aber gleichzeitig nach genau der Abwechslung, die ich für uns wollte.

Der Aufenthalt im 150 Jahre alten Teakhouse "Sunset Sala" entpuppte sich als schönster Teil unserer Reise. Im Inneren des Hauses, das komplett aus Holz besteht, findet sich nur ein riesiges Himmelbett, umgeben von alten Schränken und Regalen, auf denen sich allerlei Krimskrams und Bücher tummeln. Im hinteren Teil befindet sich ein Outdoor-Bad mit Jugendstil-Fließen und Pflanzen. Um das Haus herum führt eine hölzerne Veranda mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und Outdoor-Küche. Man blickt - egal wohin man sich dreht - auf Berghänge, hügelige Felder und Palmenhaine, einfach atemberaubend, da die Natur so unglaublich unberührt ist und man - abgesehen von ein paar Farmern - kaum Menschen sieht. Vögel zwitschern, Grillen zirpen, Geckos machen auch irgendein Geräusch und in der Ferne rauscht laut das Wasser, das von den Bergwässerfällen durch das Dorf führt.

Der ortsansässige Priester und seine Familie waren unsere Gastgeber, was bedeutete, dass wir unser Frühstück und unser frühes Abendessen von ihnen zubereitet bekamen. Authentisches balinesisches Essen - mein Favorit: Kankung. Es handelt sich dabei um Wasserspinat, der mit Sojabohnen in einer scharfen Knoblauch und Chilisoße gebraten wird.

Zum Highlight unseres Aufenthalts gehörten unsere Ausflüge mit Pak, dem Priester. Schön naiv, latschte ich für unsere Touren immer schon in Birkenstock los, weil diese stets als 'short walk' angepriesen wurden - weit gefehlt. Pak scheuchte uns über unebene Wege, durch Gras, Felder und Treppen aus Lehm, Stein und Erde. Sogar Flüsse wurden durchwatet, Motorräder generell ohne Helm gefahren und rutschige Felsen beklommen. Alles in allem wahrlich abenteuerlich und ziemlich gut für einen Angsthasen wie mich, von einem so herzlichen Menschen die Umgebung gezeigt zu bekommen. Einfach mal mehr 'Ja' zu Abenteuern sagen und nicht nur die ausgetrampelten Pfade laufen! Aber dabei stets 'hati hati' (= careful auf Bahasa) und immer one step at a time. Die Weisheiten, die man mitnimmt, wenn man einige Tage mit einem balinesichem Priester unterwegs ist!

Das Teakhouse und die Umgebung sieht man hier:










Weniger bekannt als der berühmte Sekumpul-Wasserfall sind die Lemukih-Wasser'fällchen', die sich dahinter verstecken. In einem großen Becken klatschen drei Wasserströme aus den darüberliegenden Felsen mit voller Wucht zusammen und zaubern Regenbögen in die Umgebung, in der es vor lauter kleinen Wassertröpfchen nur so wimmelt. Man erreicht diesen Nature-Pool nur durch den Fluss in den er läuft, indem man ihn über rutschige Felsen durchwatet. Für die ganz Motivierten gibt es außerdem eine steile Lehmtreppe, die an die Spitze der Wasserfälle führt. Oben angekommen bietet sich einem wieder ein Wahnsinnsblick auf die grüne Natur. Wenn man Glück hat, entdeckt man wie wir süße kleine Jungs, die waghalsig auf Palmen klettern und für ein kleines Taschengeld Kokosnüsse ergattern.







Am schönsten war es allerdings, nach einem verrückten Tag nachmittags in das Haus zurückzukehren und auf der Veranda zu schmökern. Hier hätten wir es locker mehr als vier Nächte ausgehalten!



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